Debatte und Dialog

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Debatte und Dialog

Instructions for:TraineeTrainer
Goal
Diese Übung hilft den Teilnehmenden, die Merkmale und Unterschiede zwischen einer Debatte und einem Dialog zu erkennen. Sie lernen, dass der Dialog ein wertvolles Werkzeug für Reflexionsprozesse ist.
Requirements

Wer die Übung durchführen möchte, sollte sich vorher die Anleitung durchlesen und sich mit folgenden Themen vertraut machen:

a) dem Konzept des moralischen Dilemmas;

b) dem Konzept des Dialogs.

Bei der Durchführung dieser Übung ist es von Vorteil, wissenschaftliche Expertise zu haben (z.B. aufgrund derzeitiger oder früherer Beschäftigung in der Wissenschaft).
Duration (hours)
1
Participants
20

What is this about?

In dieser Übung entdeckst du den Nutzen einer Debatte und eines Dialogs, und was der Unterschied dazwischen ist. Die Übung basiert auf der Annahme, dass die Fähigkeit, einen Dialog und eine Debatte zu führen, unverzichtbar ist, für Reflexions- und Abwägungsprozesse im Allgemeinen sowie für Research Integrity-Themen im Besonderen. Die Teilnehmenden erfahren, inwiefern eine Debatte und ein Dialog zu unterschiedlichen Formen der Interaktion und Reflexion führen.

Why is this important?

Im Angesicht einer moralischen Frage, einem Dilemma oder einem Konflikt, sollte man in der Lage sein, eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen. Um Entscheidungsmöglichkeiten abzuwägen und sich eine Meinung zu bilden, ist es wichtig, den Kontext zu verstehen – welche Risiken die Situation birgt, und für wen das relevant ist. Zu diesem Zweck ist es hilfreich, einen Dialog zu führen und dabei mit Fragen die Perspektiven anderer zu erkunden, ohne dabei vorschnell zu urteilen. Mit anderen Personen in einen Dialog zu treten, trägt zum gegenseitigen Verständnis bei und hilft uns und den anderen, die jeweiligen Handlungsweisen des Gegenübers kritisch zu hinterfragen.
1
Vorbereitung

Schau dir folgendes Video an, um einen Eindruck von der VIRT2UE “Debatte & Dialog Übung” zu bekommen:

https://www.youtube.com/watch?v=249umsbOIG0&list=PLabbUwyulAry4tzZ12eHl5JOJhJGiaE6k&index=6

Debatte und Dialog sind zwei unterschiedliche Modelle der Kommunikation. Das folgende Video erkundet die Unterschiede zwischen den Modellen und hilft den Zuschauer:innen, die Dynamiken, die bei den Beteiligten ausgelöst werden, besser zu reflektieren. Die Unterschiede sind etwas ausführlicher auf der Themenseite “Dialog versus Debatte” beschrieben.


2
Übung

Die Durchführung der Übung durch eine:n Trainer:in beinhaltet die folgenden Schritte:

  1. Vorbereitung
  2. Präsentation eines Fallbeispiels mit einem moralischen Dilemma (mit genau zwei Optionen)
  3. Einteilung von Subgruppen (jede Subgruppe hat die Aufgabe, eine der zwei Optionen des Dilemmas zu verteidigen)
  4. Alle Teilnehmenden führen eine Debatte
  5. Reflexion über die Debatte mit Fokus auf den Prozess
  6. Erklärung der Merkmale eines Dialogs
  7. Alle Teilnehmenden führen einen Dialog
  8. Reflexion über die Unterschiede zwischen der Debatte und dem Dialog
  9. Reflexion über den Nutzen eines Dialogs in Gruppenprozessen/Reflexionsprozessen
Die einzelnen Schritte sind im Detail bei den Anleitungen für die Trainer:innen beschrieben.

3
Auswertung der Übung

Teile die Erfahrungen, die du bei der Teilnahme oder Durchführung dieser Übung gemacht hast, mit den anderen Teilnehmer:innen.

What is this about?

Die Übung hilft Trainer:innen, sich in ihrer Fähigkeit, Dialoge zu führen, zu entwickeln – und andere in dieser Entwicklung zu unterstützen. Die Übung basiert auf der Annahme, dass die Fähigkeit, einen Dialog und eine Debatte zu führen, unverzichtbar ist, für Reflexions- und Abwägungsprozesse im Allgemeinen sowie für Research Integrity-Themen im Besonderen. Indem du lernst, die Übung durchzuführen, wirst du dazu befähigt ...

  •  Einen Dialog zu führen und andere darin zu unterstützen/sie zu motivieren, den Dialog als Werkzeug für Reflexionprozesse zu nutzen
  • Reflexionsprozesse in anderen zu fördern, in dem sie die Wirkung des Werkzeugs “Dialog” selbst erfahren
Diese Übung kann auch gut als Einstieg genutzt werden, um sich für komplexere Reflexionsprozesse und Übungen “aufzuwärmen”.

Why is this important?

Im Angesicht einer moralischen Frage, einem Dilemma oder einem Konflikt, sollte man in der Lage sein, eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen. Um Entscheidungsmöglichkeiten abzuwägen und sich eine Meinung zu bilden, ist es wichtig, den Kontext zu verstehen – welche Risiken die Situation birgt, und für wen das relevant ist. Zu diesem Zweck ist es hilfreich, einen Dialog zu führen und dabei mit Fragen die Perspektiven anderer zu erkunden, ohne dabei vorschnell zu urteilen. Mit anderen Personen in einen Dialog zu treten, trägt zum gegenseitigen Verständnis bei und hilft uns und den anderen, die jeweiligen Handlungsweisen des Gegenübers kritisch zu hinterfragen.

Practical Tips

Du schreibst an einem Drittmittelantrag zur Förderung deines nächsten Forschungsprojekts. Einer deiner Kolleg:innen ist bekannt dafür, besonders gut darin zu sein, überzeugende Drittmittelanträge zu schreiben. Da du sehr auf diese Förderung angewiesen bist, bittest du ihn um Hilfe. Er ist sehr hilfsbereit und schreibt deinen Antrag um. Als du den nun umgeschriebenen Antragstext liest, hast du das Gefühl, dass der Text sehr ambitioniert klingt und vieles verspricht, was du wahrscheinlich nicht leisten können wirst. Du musst jedoch zugeben, dass der Antrag nun sehr eindrücklich und überzeugend klingt. Die Deadline zur Einreichung des Antrags ist morgen. Was tust du?

A) Du sagst deinem Kollegen, dass du sehr zufrieden bist und den Antrag in der abgeänderten Form einreichst.

B) Du reichst die originale Form – ohne die Änderungen des Kollegen – ein.

Übersicht über die Merkmale und Unterschiede zwischen Debatte und Dialog

Debatte Dialog
Ziel
  • Andere dazu zu bringen, mich zu verstehen
  • Andere überzeugen, dass ich die „beste“ Antwort habe
  • Andere zu verstehen
  • Eine Angelegenheit unter Einbezug aller verschiedenen Perspektiven verstehen
Merkmale
  • Schnelligkeit
  • Andere kritisieren, sich selbst verteidigen
  • Urteile und Schlussfolgerungen
  • Wiederholung eigener Sichtweisen / Standpunkte
  • Erhobene Stimmlage
  • Unterbrechung
  • Fokus auf objektivem Wissen
  • Tempo rausnehmen
  • Zuhören
  • Fokus darauf, Vorannahmen zu erklären
  • Raum für „Nicht-Wissen“
  • Vertiefende Fragen
Einstellung
  • Versuchen, den anderen zu überzeugen
  • Machen, dass man selbst sichtbar und verstanden wird
  • Versuchen, den anderen zu verstehen
  • Aktives Zuhören
  • Urteile zurückstellen
  • Versuch, mit „einem Kopf“ zu denken

Hilfestellung für Schritt 8 der Übung:

Fragen, die helfen, den Reflexionsprozess über den Dialog / die dialogische Haltung anzuregen:

  • „Was hat sich bei der Debatte anders angefühlt als beim Dialog?“
  • „Welche Person, oder welche Gruppe, hatte den größten Redeanteil – und was, denkst du, war der Grund dafür? Wie kam es dazu?“
  • „Gab es Personen, die sich nicht an der Debatte oder dem Dialog beteiligt haben?“ Frage an diese Personen: „Was hat dazu geführt, dass du dich nicht beteiligt hast?“ Alternativ Frage an die Gruppe: „Was denkt ihr, warum sich manche Personen nicht an der Debatte oder dem Dialog beteiligt haben?“
  • „Habt ihr die Argumente, Motive und Interessen der anderen Gruppe während der Debatte verstanden? Habt ihr sie während des Dialogs verstanden? Welche Faktoren hatten Einfluss darauf, ob ihr die andere Gruppe verstanden habt?“ Frage nach konkreten Beispielen.
  • „Welche weiteren Dinge sind dir aufgefallen, die besonders während der Debatte oder während des Dialogs aufgetreten sind?“
1
Einstieg in die Übung

Stelle die Übung vor, indem du …

  • die Ziele oder den Zweck der Übung erklärst: ein moralisches Dilemma erkennen, den Unterschied zwischen einer Debatte und einem Dialog erfahren, und zu verstehen, wie eine dialogische Haltung dazu beitragen kann, in anderen Reflexionsprozesse anzuregen
  • die Wichtigkeit dessen im Kontext von „Research Integrity“ erklärst.
Betone, dass es bei dieser Übung vor allem um den Prozess der erlebten Interaktion geht. Das bedeutet, dass der Inhalt des Fallbeispiels weniger wichtig ist, sondern lediglich als Platzhalter genutzt wird, um den Prozess der Debatte und des Dialogs zu begünstigen.

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Fallpräsentation

Präsentiere ein (hypothetisches) Fallbeispiel mit einer Research Integrity – Fragestellung, einschließlich eines klar formulierten moralischen Dilemmas (siehe „Praktische Tipps“ für ein Beispiel).

Wichtig bei der Auswahl des Fallbeispiels:

  • Berücksichtige deine Zielgruppe, d.h. du solltest ein Fallbeispiel auswählen, das im Erfahrungshorizont der Teilnehmenden liegt, also z.B. einen Bestandteil ihres Arbeitsalltags beschreibt.
  • Wähle ein Fallbeispiel, das kurz formuliert ist und ein klar formuliertes moralisches Dilemma beinhaltet (d.h. es gibt zwei distinkte Handlungsmöglichkeiten).
Zeige dieses Fallbeispiel deutlich lesbar während der Debatte / dem Dialog (z.B. auf einem Handout, einem Monitor, oder über den Beamer). Den Teilnehmenden sollte es möglich sein, die Fallbeschreibung während der Übung durchzulesen. Präsentiere den Fall mit genügend Informationen und lass Zeit für Rückfragen der Teilnehmenden, da diese Fragen ansonsten in der Übung auftauchen und die Debatte / den Dialog unterbrechen würden.

3
Subgruppen einteilen

Teile die Gruppe in zwei Subgruppen auf und teile jeder Gruppe mit, welche Seite des Dilemmas sie verteidigen soll.

Einteilung der Gruppen:

  • Zur Aufteilung der Gruppe hast du zwei Möglichkeiten:

a)   du lässt die Teilnehmenden sich selbst einteilen;

b)   du als Trainer:in teilst die Subgruppen ein.

  • Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Variante A: die Teilnehmenden werden sich wahrscheinlich mehr mit ihrer Subgruppe identifizieren und ihre Positionen engagierter verteidigen; Variante B: die Teilnehmenden lernen, wie sie eine Position verteidigen, die sie eventuell nicht selbst vertreten. Gesetzt dem Fall, deine Gesamtgruppe besteht aus Personen unterschiedlicher Hierarchiepositionen (z.B. Supervisoren und Promovierende), dann kann es vorteilhaft sein, dass du als Trainer:in die Gruppen aufteilst. Die zugeteilten Teilnehmer:innen werden es dann als leichter empfinden, eine Gegenposition gegenüber einer hierarchisch höher gestellten Person zu verteidigen.]

Ist genügend Platz im Raum vorhanden, positioniere die zwei Subgruppen so, dass sie sich gegenseitig ansehen. Die zu verteidigenden gegenüberliegenden Positionen in der Debatte spiegeln sich so in der räumlichen Position wider, was den Effekt der Übung verstärkt.

Gib beiden Gruppen 3-5 Minuten Zeit, um ihre Argumente zu besprechen und eine Strategie zu diskutieren, wie die andere Gruppe von der eigenen Position überzeugt werden kann. Danach kann die Debatte gestartet werden.

4
Die Debatte führen

Du startest die Debatte, indem du beide Subgruppen einlädst, die andere Seite von ihrer Position zu überzeugen (z.B. „Liebe Gruppe 1, liebe Gruppe 2: Warum ist eure Position die richtige? Überzeugt die andere Seite davon. Die Debatte beginnt JETZT.“)

Eingreifen in die Debatte als Moderator:in:

- Im Allgemeinen solltest du als Moderator:in nicht zu sehr in die Debatte eingreifen, selbst wenn die Teilnehmer:innen lauter werden.

- Du solltest die Debatte jedoch dann beenden, wenn Personen besonders emotional reagieren. In dem Fall, spreche die Person an („Ich habe den Eindruck, du bist gerade sehr ängstlich/traurig…“) und frag sie, was an der Situation dazu geführt hat, dass sie so ängstlich/traurig/.. ist.

- Falls sich nur wenige Personen beteiligen, oder die Teilnehmer:innen zu höflich oder zurückhaltend agieren, kannst du als Moderator:in intervenieren und die Gruppen auffordern, sich gegenseitig von ihren Positionen zu überzeugen. Mögliche Formulierungen dafür sind bspw:

o  An Person aus Gruppe A: „Komm schon, denkst du wirklich, dass …?“ (dann wiederhole, was gerade von einer Person aus Gruppe B gesagt wurde)

o  „Und warum genau denkst du, dieses Argument sei wichtig?“

5
Merkmale einer Debatte reflektieren

Beende die Debatte nach etwa 10 min (abhängig von der Gruppengröße) und lass die Gruppe reflektieren, was gerade geschehen ist und auf welche Art sie miteinander debattiert/interagiert haben. Unterstütze sie dabei, vor allem über den Prozess und weniger über den Inhalt der Debatte zu reflektieren. Bitte die Teilnehmer:innen, verschiedene Merkmale einer Debatte zu nennen und notiere sie auf einem Flip-Chart. Mögliche unterstützende Fragen sind bspw.:

  • Was war an der Art und Weise, wie ihr miteinander gesprochen habt, besonders? Was habt ihr beobachtet oder gefühlt?
  • Was ist euch an den anderen Personen aufgefallen – an deren Haltung oder Tonfall?
  • Habt ihr das Gefühl, ihr habt euch gegenseitig verstanden?
  • Welche Gruppe dominierte die Debatte und wie kam es dazu? (Es kann bspw. passieren, dass eine Gruppe die andere eher offensiv ständig mit neuen Argumenten konfrontiert hat, während die andere Gruppe eher defensiv damit beschäftigt war, die eigene Position zu verteidigen – statt selbst mit Argumenten „anzugreifen“.) Versuche, dich in die Lage der anderen Teilnehmer:innen zu versetzen, und was sie zum Prozess beigetragen haben.
  • Während du die genannten Merkmale für eine Debatte aufschreibst und diskutierst, frag nach Beispielen. Z.B.: „Was genau hast du gesehen? Was genau ist dir aufgefallen? Was hat dir in dem Moment gefehlt?“
Erkläre, dass eine Debatte/Diskussion in bestimmten Situationen wertvoll sein kann – zum Beispiel dann, wenn man schnell Klarheit über die initialen Aussagen, Meinungen oder Positionen in einem moralischen Dilemma gewinnen möchte.

6
Hinführung zum Dialog: Merkmale eines Dialogs

Nun soll es um den Dialog gehen. Präsentiere die Merkmale eines Dialogs: Tempo herausnehmen, Zuhören statt Sprechen, kein vorschnelles Urteilen, Fragen stellen (siehe „Praktische Tipps“). Du kannst die Übersicht über die Unterschiede zwischen Debatte und Dialog als Handout an die Teilnehmer:innen austeilen.

7
Einen Dialog führen

Lass nun die beiden Subgruppen wieder in kommunikative Interaktion miteinander treten, nun jedoch mit einer „dialogischen Haltung“.

Gleiches oder anderes Fallbeispiel?

  • Es ist von Vorteil, wenn ihr das gleiche Fallbeispiel und dieselben Gruppen wie in Schritt 3) verwendet. An diesem Punkt der Übung kann es für die Teilnehmer:innen herausfordernd sein, ihre eigene Grundhaltung aktiv zu verändern (von Debatte zu Dialog). Zu diesem Zweck könnte es sinnvoll sein, ein neues Fallbeispiel einzuführen und neue Gruppen einzuteilen, die die unterschiedlichen Positionen des Dilemmas vertreten – den Teilnehmer:innen wird es leichter fallen, eine andere Grundhaltung einzunehmen.

Cave:

  • Die Erfahrung mit dieser Übung hat gezeigt, dass die Teilnehmer:innen erst einmal wieder zu debattieren beginnen. Sei als Moderator:in des Dialogs aufmerksam, wenn Merkmale einer Debatte zu erkennen sind (z.B. wenn sich die Teilnehmer:innen gegenseitig unterbrechen, sich nicht zuhören, mit vorschnellen Urteilen oder wertenden Gesten kommunizieren, oder in den Selbstverteidigungsmodus verfallen, statt klärende Fragen zu stellen). Falls das passiert, beende das Gespräch und hilf den Teilnehmer:innen dabei, darüber zu reflektieren, was gerade passiert ist. Dabei können folgende Fragen nützlich sein:

o  Was passiert gerade?

o  Was nimmst du gerade wahr?

o  Kann jemand erklären oder beschreiben, was gerade passiert ist?

o  (Nach der Beschreibung, was gerade passiert ist:) Was könntet ihr nun stattdessen tun? (Dabei auf die Merkmale eines Dialogs verweisen.)

Versuche in diesem Moment, möglichst konkrete Aussagen herauszuarbeiten, die die Haltung in der eben erlebten Interaktion beschreiben (z.B. wir haben versucht, uns gegenseitig zu überzeugen, wir haben uns unterbrochen, …). Wenn ihr das herausgearbeitet habt, gib den Teilnehmer:innen Tipps, wie sie in der kommenden Interaktion einen Dialog aufgreifen können, z.B.:

o  Was würde dir helfen, die andere Position besser zu verstehen?

o  Welche Fragen könntest du stellen?

o  Was kannst du tun, um die andere Gruppe dazu zu bringen, euch Fragen zu stellen?

o  Was können wir verändern, um den Dialog zu stärken?

8
Merkmale eines Dialogs reflektieren

Beende den Dialog nach etwa 10 min und reflektiere mit der Gruppe über die Unterschiede zwischen einer Debatte und einem Dialog, indem du bspw. folgendes ansprichst / erfragst:

  • Wahrnehmungen und Gefühle während der Debatte und während des Dialogs
  • Wie sehr die Teilnehmer:innen sich gegenseitig verstanden haben
  • Die Gruppendynamik (Welche Personen haben gesprochen? Hatte jede:r Gelegenheit, sich am Gespräch zu beteiligen?, usw.)
  • Das Verständnis der Inhalte des Fallbeispiels (Motive und Interessen)
  • Andere Erkenntnisse aus einer Debatte oder einem Dialog (z.B. neue Einblicke gewinnen)
Reflektiere mit der Gruppe die Unterschiede zwischen einer Debatte und einem Dialog. Hilfreiche Fragen findest du auch unter „Praktische Tipps“. Halte die Erkenntnisse der Reflektion auf einer Flip-Chart fest.

9
Konklusion und Erkenntnisse

Bitte die Teilnehmer:innen, über den Nutzen eines Dialogs zu reflektieren und darüber nachzudenken, wie man einen Dialog nutzen kann, um Gruppenreflexionsprozesse anzustoßen. Konzentriere dich dabei auf allgemeine Erkenntnisse in Zusammenhang mit den Zielen der Übung. Mögliche Fragen sind:

  • In Anbetracht der Lernziele der Übung – was hat du gelernt? Genauer:

o  Inwiefern wurden die die Stärken eines Dialogs und einer Debatte bewusst?

o  Denkst du, die Übung hilft dabei, zu lernen, auf welche Weise man einen Dialog als Werkzeug zum  Anstoßen eines Reflexionsprozesses nutzen kann?

o  Was hast du darüber hinaus gelernt?

Cave: die Reihenfolge der Übung könnte bei den Teilnehmer:innen den Eindruck hinterlassen, eine Debatte sei „falsch“ und ein Dialog „richtig“. Nutze den letzten Schritt der Übung, um zu betonen, dass ein Dialog sinnvoll und nützlich für Reflexionsprozesse ist, aber eine Debatte in anderen Situationen mit anderen Zielsetzungen angebracht und sinnvoll ist.

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