Der Selbstauskunfts-Ansatz: Eine Reflexion über das Konzept des Guten in der Wissenschaft

From The Embassy of Good Science

Der Selbstauskunfts-Ansatz: Eine Reflexion über das Konzept des Guten in der Wissenschaft

Instructions for:TraineeTrainer
Goal
Diese Übung fördert die Reflexion über das Konzept des Guten und dessen Anwendung im wissenschaftlichen Kontext
Requirements

Wer die Übung durchführen möchte, sollte sich vorher die Anleitung durchlesen und sich mit folgenden Themen vertraut machen:

a) dem Konzept der Tugenden und deren Bedeutung für Research Integrity;

b) den Inhalten des Europäischen Verhaltenskodex für Integrität in der Forschung (engl.: https://www.allea.org/wp-content/uploads/2017/05/ALLEA-European-Code-of-Conduct-for-Research-Integrity-2017.pdf; dt.: https://www.allea.org/wp-content/uploads/2018/06/ALLEA-European-Code-of-Conduct-for-Research-Integrity-2017-Digital_DE_FINAL.pdf)..

Bei der Durchführung dieser Übung ist es von Vorteil, wissenschaftliche Expertise zu haben (z.B. aufgrund derzeitiger oder früherer Beschäftigung in der Wissenschaft).
Duration (hours)
1
Participants
20

What is this about?

Der SDA – Selbstauskunfts-Ansatz – ist eine Übung mit dem Ziel, in einem Workshop-Setting Reflexion über Research Integrity anzuregen. Dabei wird die Frage „Was ist das überhaupt, wenn etwas gut ist und wie könnten verschiedene Formen des Guten kategorisiert werden?“ als Ausgangspunkt benutzt. Mithilfe eines Selbstauskunfts-Arbeitsblattes werden Gedanken und intuitive Reaktionen der Teilnehmenden zum Konzept des Guten gesammelt. Diese Antworten sind für die Übung von besonderer Bedeutung. Auf dem Arbeitsblatt können die Gedanken der Teilnehmenden zum Thema des Guten sowie ihre Definition davon und ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema festgehalten werden.

Why is this important?

Research Integrity-Übungen können zum oberflächlichen Auswendiglernen verleiten, ohne dass hinterfragt wird, was gute Forschung überhaupt ausmacht. Zu wissen, was gut in diesem Zusammenhang bedeutet und was gute Forschung ist, ist ein wichtiges Fundament für die Entwicklung und Übung von Research Integrity. Diese Reflexion lenkt die Aufmerksamkeit auf die zugrundeliegende Motivation, aufgrund derer wir uns mit der Integrität in der Forschung beschäftigen.

Practical Tips

  1. Vor dem Termin könnte dein:e Trainer:in dich auffordern, dieses Video über den Selbstauskunfts-Ansatz und die Typologie des Guten anzusehen: Video.
  2. Während der Übung wirst du deine Gedanken und Erkenntnisse aus dem Selbstauskunfts-Arbeitsblatt über die verschiedenen Arten des Guten mit den anderen Teilnehmenden in der Gruppe teilen. Erkläre ihnen dann, warum du die jeweiligen Beispiele für die verschiedenen Arten vom Guten ausgewählt hast. Gib der Gruppe die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
  3.  Für jede Art des Guten werdet ihr mit der Gruppe diskutieren, was passieren könnte, wenn diese Art des Guten nicht vorhanden ist.
  4. Gibt es bestimmte Arten des Guten, die für Research Integrity weniger relevant sind?
  5. Sind Tugenden oder Wert notwendig, um die verschiedenen Arten des Guten zu erlangen?
1
Vorbereitung

Einige Wochen vor dem Termin wirst du von deinem/r Trainer:in gebeten, dich auf die Übung vorzubereiten. Dazu füllst du das Selbstauskunfts-Arbeitsblatt aus, das dir von deinem/r Trainer:in zugeschickt werden wird. Du solltest ihn spätestens eine Woche vor dem Workshop wieder an dein:e Trainer:in zurücksenden. Das Arbeitsblatt ermöglicht es dir, über deine intuitiven Gedanken zum Konzept des Guten nachzudenken. Dein:e Trainer:in wird es nutzen, um eure Gedanken zu dem Thema in die Diskussion während der Übung einzubeziehen.

SDA.png

Sieh dir außerdem dieses Video an, um dir einen Eindruck vom VIRT2UE Train-the-Trainer-Programm zu verschaffen.


2
Die Übung

Während der Übung wird euch eure Trainer:in anleiten, eine Gruppenreflexion über das Konzept des Guten zu führen. Um diese Reflexion zu durchzuführen, werdet ihr:

1.   lernen, auf welche verschiedenen Arten Forschung gut sein kann;

2.   in kleinen Gruppen über eure Überlegungen aus dem Selbstauskunfts-Arbeitsblatt sprechen (eine Liste von Fragen, die diese Gruppenbesprechung erleichtert, findest du unter “Praktische Tipps”);

3.   darüber reflektieren, wie die unterschiedlichen Arten, auf die Forschung gut sein kann, kategorisiert werden können;

4.   über die Inhalte des Europäischen Verhaltenskodex für Integrität in der Forschung reflektieren, indem ihr diskutiert, wie die unterschiedlichen Arten des Guten in der Forschung im Kodex erläutert werden.

Die Übung wird auf den Gedanken und Ideen aufbauen, die du und die anderen Teilnehmenden auf dem Selbstauskunfts-Arbeitsblatt festgehalten habt.

Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Schritte dieser Übung ist bei den Anweisungen für die Trainer:innen zu finden.

Remarks

Beitragende: Jan Helge Solbakk, Rosemarie Bernabe, Panagiotis Kavouras, Signe Mezinska, Volkan Kavas, Franca Marino.

Dieses Training wurde im Rahmen des Projekts VIRT2UE entwickelt, welches durch das H2020 Forschungsprogramm der Europäischen Union gefördert wurde (grant agreement N 741782).

What is this about?

Diese Übung soll zum Nachdenken über Research Integrity in einem Workshop-Setting anregen. Die Frage „Was ist gut and wie können verschiedene Arten des Guten kategorisiert werden?“ dient als Ausgangspunkt für die Übung. Das Herzstück der Übung ist die Diskussion darüber, auf welche unterschiedlichen Arten Forschung gut sein kann und auf der Reflexion des Konzepts des Guten in der Forschung. Die Übung ist inspiriert von einer etwas allgemeineren Methode, dem Selbstauskunfts-Ansatz (self declaration approach, SDA). Dieser Ansatz nutzt die individuellen Antworten der Teilnehmenden auf einem Selbstreflexionsbogen, um die Reflexion über ein spezifisches Research Integrity-Thema zu strukturieren. Das Besondere an diesem Ansatz ist, dass die Gedanken und Intuitionen der Teilnehmenden in die Diskussion integriert werden. Diese Methode ist flexibel anwendbar und auf verschiedene Research Integrity-Themen sowie unterschiedliche Zielgruppen anpassbar.

Why is this important?

Diskussionen über oder Übungen zu Research Integrity laufen Gefahr, zum Auswendiglernen zu verleiten und ihre Wirkung zu verlieren, wenn nicht hinterfragt wird, was gute Forschung überhaupt ausmacht. Diese Übung soll helfen, über die Grundlagen dessen nachzudenken, was wir unter guter Forschung verstehen.
1
Verteile die Vorbereitungs-Aufgaben

Einige Wochen vor dem Termin solltest du Kontakt zu den Workshop-Teilnehmenden aufnehmen und sie um Folgendes bitten:

  •  Um möglichst gut vorbereitet zu sein, sollten sie das Selbstauskunfts-Arbeitsblatt ausfüllen. Passe die Arbeitsblätter gern so an, wie du es für richtig hältst.
  • Wenn ihr im Workshop die verschiedenen Arten des Guten von Forschung ausgiebig diskutieren wollt, dann teile diesen Link mit den Workshop-Teilnehmenden und bitte sie, sich das Video zum Selbstauskunfts-Ansatz und den verschiedenen Arten des Guten in der Forschung anzusehen.

Lege einen Termin fest, bis zu dem dir die Workshop-Teilnehmenden die Arbeitsblätter ausgefüllt zurückschicken sollen (ca. eine Woche vor dem Workshop-Termin).

Das Selbstauskunfts-Arbeitsblatt ermöglicht es den Teilnehmenden, aus ihrer Perspektive darüber nachzudenken, auf wie viele unterschiedliche Arten etwas gut sein kann. Zusätzlich entsteht dadurch eine gute inhaltliche Grundlage für die Diskussion während des Workshops.

Erwähne bei der Verteilung der Vorbereitungs-Aufgaben, dass die Teilnehmenden eine (gedruckte oder digitale) Kopie ihres ausgefüllten Selbstauskunfts-Arbeitsblattes zum Workshop mitbringen sollten. Sie sollten außerdem darauf vorbereitet sein, ihre Antworten mit dem Rest der Gruppe zu teilen und zu diskutieren.

2
Vertraulichkeitsvereinbarung

Erkläre den Teilnehmenden, dass die Antworten auf dem Selbstauskunfts-Arbeitsblatt ausschließlich für Übungszwecke verwendet werden. Sie sollten nur solche Informationen teilen, bei denen sie sich dabei wohl fühlen, sie in der Gruppe auszusprechen und die keine Meldepflicht nach sich ziehen würden. Es wird dringend empfohlen, die Teilnehmenden eine Vertraulichkeitserklärung unterschreiben zu lassen.

3
Vorbereitung der Übung

Sammle die Arbeitsblätter der Teilnehmenden rechtzeitig ein und mache dich mit den Antworten der Teilnehmenden vertraut. Diese Gedanken und Antworten der Teilnehmenden werden für den Workshop sehr nützlich sein.

Bereite eine Präsentation vor, um die Reflexionsprozesse während des Workshops zu erleichtern. Falls den Teilnehmenden das Video über die Typologien der Güte in der Wissenschaft gezeigt wurde, kann folgende Präsentation verwendet werden: Beispielpräsentation

Falls den Teilnehmenden das Video nicht gezeigt wurde, kann folgende Präsentation gezeigt werden: Beispielpräsentation 2.

Die Präsentationen können nach Bedarf überarbeitet werden.

4
Stelle das Konzept von Güte in der Forschung vor

Du beginnst die Übung, in dem du in einer kurzen Präsentation die verschiedenen Typen des Guten vorstellst. Fokussiere dich dabei auf das Gute in der Forschung. Die Dauer und Tiefe der Diskussion hängt unter anderem davon ab, ob die Teilnehmenden zuvor das Video geschaut haben.

5
Reflexionsprozesse in Kleingruppen initiieren

Teile die Teilnehmenden in Kleingruppen von 3 bis 5 Personen auf und bitte sie, ihre Gedanken und Beiträge aus dem Selbstauskunfts-Arbeitsblatt miteinander zu diskutieren und diese Ideen mit den Tugenden und Werten sowie der Research Integrity in Verbindung zu bringen.

Um den Reflexionsprozess anzuregen, gib den Teilnehmenden die folgende Liste an Fragen:

1.      Teile deiner Kleingruppe mit, was du in dem Selbstauskunfts-Arbeitsblatt über die verschiedenen Arten des Guten geschrieben hast. Erkläre anhand deines Beispiels, warum dieses Beispiel eine bestimmte Art des Guten darstellt. Gib der Kleingruppe die Gelegenheit, dir Fragen zu stellen.

2.      Diskutiert für jede Art des Guten, was passieren kann, wenn diese Art des Guten nicht mehr vorhanden ist.

3.      Gibt es Arten des Guten, die für die Research Integrity weniger relevant sind?

4.      Sind Tugenden oder Werte notwendig, um jede Art des Guten zu erreichen?

Gib den Teilnehmenden 20 bis 30 Minuten Zeit, um zu diskutieren. In der Zeit sollen sie sich auch auf eine Person einigen, die später die wichtigsten Erkenntnisse der Gruppe präsentiert.

6
Diskussion der Kleingruppenergebnisse und Beenden der Sitzung

Bitte die Teilnehmenden nach der Reflexion ihrer Selbstauskunfts-Arbeitsblätter in Kleingruppen zurück ins Plenum, um dort über ihre Antworten auf die Fragen zu berichten. Im Plenum muss nicht jedes Beispiel berichtet werden. Vielmehr solltest du nachfragen, ob es Schwierigkeiten bei der Nennung von Beispielen gab und ob Unstimmigkeiten aufgetreten sind. Beende den Workshop, indem du die Erkenntnisse der Gruppe zusammenfasst und die verschiedenen Sektionen des Europäischen Verhaltenskodex für Integrität in der Forschung zeigst, in denen die verschiedenen Arten des Guten in der Forschung veranschaulicht sind.

Remarks

Beitragende: Jan Helge Solbakk, Rosemarie Bernabe, Panagiotis Kavouras, Signe Mezinska, Volkan Kavas, Franca Marino.

Dieses Training wurde im Rahmen des Projekts VIRT2UE entwickelt, welches durch das H2020 Forschungsprogramm der Europäischen Union gefördert wurde (grant agreement N 741782).

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